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[[Datei:Cover.jpg|mini|link=https://amzn.to/44YDr6Z]]Das Buch [https://amzn.to/44YDr6Z Wissensorientierte Unternehmensführung] (*) von Prof. [https://www.linkedin.com/in/klaus-north-32483b112/ Klaus North] bietet einen umfassenden Überblick zum Thema [[Wissensmanagement]] und beantwortet zentrale Fragen rund um den Produktionsfaktor Wissen in Unternehmen. Zentrale Herausforderungen ergeben sich durch den Wandel von arbeitsintensiven zu wissensintensiven Geschäftsfeldern, getrieben von Globalisierung, Innovationsdruck und technologischen Entwicklungen. Das Ziel ist die Sicherstellung, Nutzung, Entwicklung und Absicherung des unternehmensrelevanten Wissens, das als entscheidender Wettbewerbsfaktor gilt. Hindernisse entstehen durch restriktive Organisationsstrukturen, fehlende Anreize zur Wissensteilung und ineffiziente Prozesse. Der Aufbau einer wissensfördernden Unternehmenskultur, die Schaffung transparenter Wissensmärkte sowie die gezielte Implementierung von Wissensmanagement-Initiativen sind entscheidende Erfolgsfaktoren.
Das Buch [https://amzn.to/44YDr6Z Wissensorientierte Unternehmensführung] (*) von Klaus North behandelt die Gestaltung von Wissensmanagement in Organisationen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über das Thema zu geben und konkrete Hilfestellungen zur Implementierung wissensorientierter Ansätze in Unternehmen und Institutionen bereitzustellen. Das Werk basiert auf langjähriger Aktionsforschung und vielfältigen Beratungsprojekten und richtet sich an Studierende sowie Praktiker. Das Buch behandelt sowohl die theoretischen Grundlagen als auch praxisnahe Umsetzungsbeispiele aus unterschiedlichen Branchen und Regionen.


== Überblick über die Inhalte ==
== Zusammenfassung ==


=== Einführung in das Wissensmanagement ===
=== Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft ===
Das Buch beantwortet zehn zentrale Fragen zum Wissensmanagement. Es erläutert, warum Wissen als Produktionsfaktor und Wettbewerbsfaktor im Kontext der Globalisierung zunehmend an Bedeutung gewinnt und beschreibt die Notwendigkeit, alle Wissensressourcen eines Unternehmens zu mobilisieren. Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es heute, große Informationsmengen zu geringen Kosten zu speichern und weltweit verfügbar zu machen. Der Transfer und die Kombination von Wissen schaffen erhebliche Rationalisierungs- und Differenzierungspotenziale.
Die Wissensgesellschaft ist durch einen strukturellen Wandel hin zu wissens- und informationsintensiven Aktivitäten gekennzeichnet. Drei Haupttriebkräfte – struktureller Wandel, Globalisierung und technologische Innovation – führen dazu, dass Wissen die zentrale Ressource für Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit wird. Unternehmen entwickeln sich von physischen zu virtuellen, netzwerkartigen Gebilden und müssen sich durch Innovation und die Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und zu nutzen, differenzieren. Fallbeispiele wie das Ingenieurbüro K&P zeigen, wie die Digitalisierung und systematische Dokumentation von Wissen zu einem kollektiven Lernprozess führen kann. Herausforderungen bestehen weiterhin in der Überwindung von Wissenssilos, dem „not invented here“-Syndrom und fehlenden Anreizen für den Wissenstransfer. Die Fähigkeit, Wissen international zu steuern und zu transferieren, wird zur Schlüsselkompetenz für Unternehmen.


=== Wissen als Wettbewerbsfaktor ===
=== Die Wissenstreppe ===
Wissen bindet Kunden, ermöglicht Marktpositionierung und fördert Innovationsfähigkeit. Ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn Wissen schwer imitierbar ist, beispielsweise durch Team-Know-how, Patente oder eine offene Unternehmenskultur. Die Fähigkeit, Wissen zu lernen und verlernen, ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit.
Die Wissenstreppe differenziert zwischen Daten, [[Information|Informationen]], [[Wissen]] und [[Kompetenz]] und stellt diese Begriffe in Bezug zur Wettbewerbsfähigkeit. Organisationen verfügen über unterschiedliche Wissenskategorien, die sich aus Strategie, Markt, Kunden, Produkten, Prozessen, Technologien und Organisationswissen zusammensetzen. Die zentrale Aufgabe besteht darin, aus Informationen anwendungsbezogenes Wissen zu generieren und dieses in messbare Wettbewerbsvorteile umzusetzen. Die Transformation von implizitem in explizites Wissen und die Strukturierung des intellektuellen Kapitals sind wesentliche Bestandteile dieses Ansatzes.
 
=== Der Wissensbegriff und seine Dimensionen ===
Wissen ist in Organisationen vielfältig gebunden – in Prozessen, Technologien, Patenten sowie in den Kompetenzen und Erfahrungen der Mitarbeitenden. Wissen ist kontextgebunden und oft implizit. Die Überführung von implizitem in explizites Wissen stellt eine zentrale Herausforderung dar.
 
=== Messbarkeit von Wissen ===
Obwohl es schwierig ist, Wissen umfassend zu messen, nutzen Unternehmen Instrumente wie Wissensbilanzen oder die Balanced Scorecard zur Abbildung des intellektuellen Kapitals. Dennoch bleibt eine vollständige Messung komplex und unvollständig.
 
=== Aufgaben und Ziele des Wissensmanagements ===
Wissensorientierte Unternehmensführung sorgt dafür, dass das notwendige Wissen zur Zielerreichung verfügbar, genutzt, entwickelt und gesichert wird. Die Kernaufgaben umfassen Wissensbeschaffung, -entwicklung, -transfer, -aneignung, -weiterentwicklung und -absicherung. Wissensmanagement bedeutet auch die Öffnung nach innen und außen, z. B. durch Wissensallianzen und Integration in Qualitäts- und Risikomanagementsysteme wie die ISO 9001:2015.


=== Hindernisse und fördernde Rahmenbedingungen ===
=== Organisieren rund ums Wissen ===
Haupthemmnisse sind strukturelle Barrieren, individuelle Wissenshorten, ineffiziente Prozesse sowie ungeeignete Anreizsysteme. Erfolgreiches Wissensmanagement erfordert vertrauensbasierte Unternehmenskultur, Rahmenbedingungen, die Wissensaufbau und -transfer fördern, und die Kopplung von Einzel- und Unternehmenserfolg in den Anreizsystemen.
Wissensorientierte Unternehmensführung erfordert neue Organisationsformen und die Fähigkeit, zwischen Stabilität und Erneuerung, Konkurrenz und Kooperation sowie Hierarchie und Netzwerk zu balancieren. Verschiedene Organisationsmodelle wie die „Sternexplosion-Organisation“, Spinnennetz-Organisation, Plattformorganisation oder Hypertext-Organisation werden vorgestellt. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind die Förderung von Wissensallianzen, die Integration von Gruppen- und Projektarbeit sowie die Nutzung kooperativer und flexibler Strukturen. Informelle Netzwerke, Kompetenzzentren und Communities of Practice unterstützen die Entwicklung und den Transfer von Wissen.


=== Prozesse und Strukturen: Der Wissensmarkt ===
=== Wissen ist menschlich ===
Ein interner Wissensmarkt schafft Transparenz, wer welches Wissen besitzt, und fördert Austausch durch formelle und informelle Netzwerke. Instrumente wie „Gelbe Seiten“, Wissenslandkarten, Benchmarking, Communities of Practice und Kompetenzzentren sind essenziell. Erfolgsentscheidend ist das gemeinsame Interesse von Anbietern und Nachfragern an Wissen.
Im Zentrum des Wissensmanagements stehen die Menschen mit ihren Kompetenzen, ihrer Motivation und ihrem Beitrag zur kollektiven Intelligenz. Neue Rollenverständnisse entstehen: Wissensarbeiter, Führungskräfte, Fachspezialisten, Informationsbroker und Support-Mitarbeitende. Motivation für Wissensteilung, Entwicklung von Kompetenzen und die Etablierung einer vertrauensvollen, offenen Unternehmenskultur sind entscheidend. Die Kompetenzentwicklung wird systematisch durch Kompetenzmatrizen und -profile gesteuert, und der Aufbau von Wissensgemeinschaften ([[Community of Practice|Communities of Practice]]) wird als wichtiger Hebel für den Austausch und die Entwicklung von Wissen hervorgehoben.


=== Einführung und Implementierung von Wissensmanagement ===
=== Wissen aufbauen und teilen ===
Die Einführung erfolgt idealerweise durch eine Kombination aus Top-down- und Bottom-up-Ansätzen, gestützt durch IT. Maßnahmen umfassen das Bekenntnis der Unternehmensleitung, die Anpassung der Führungs- und Anreizsysteme, die Bildung von Kompetenznetzwerken und den Aufbau benutzerfreundlicher IT-Infrastrukturen. Kurzfristige Erfolge unterstützen die nachhaltige Verankerung des Wissensmanagements. Das Buch schließt mit einem Zwölf-Punkte-Programm zur Umsetzung.
Das Wissensmanagement umfasst die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung der organisationalen [[Wissensbasis]]. Verschiedene Modelle wie die Bausteine des Wissensmanagements, das Münchener Modell, das Lebenszyklusmodell, das Wissensmarkt-Modell und das Modell der Wissensspirale werden beschrieben und verglichen. Die Bedeutung des Wissensmanagements in internationalen und kleinen sowie mittleren Unternehmen wird hervorgehoben. Erfolgsfaktoren sind Wissensbeschaffung, -entwicklung, -transfer, -aneignung, -weiterentwicklung und -absicherung. Der gezielte Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Aufbau effektiver Wissensnetzwerke sind dabei zentral.


=== Entwicklung zur Wissensgesellschaft und neue Wettbewerbsqualitäten ===
=== Wissen messen und absichern ===
Der Wandel zur Wissensgesellschaft ist durch strukturelle Veränderungen, Globalisierung und technologische Entwicklungen geprägt. Organisationen aller Sektoren – privat, öffentlich, Non-Profit – müssen sich mit Wissensmanagement befassen. Wissen wird zur Schlüsselressource; Arbeitsverhältnisse und Organisationsstrukturen wandeln sich hin zu mehr Flexibilität und Eigenverantwortung. Immaterielle Investitionen in Forschung, Entwicklung und Weiterbildung bestimmen die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften.
Die Messung von Wissen und die Entwicklung von Wissensbilanzen sind Voraussetzung für die Sichtbarkeit und Steuerung der Wissensressourcen. Methoden wie die [[Balanced Scorecard]], [[Wissensbilanz|Wissensbilanzen]] (deduktiv und induktiv) sowie verschiedene Indikatoren für Kunden-, Mitarbeiter-, Prozess-, Innovations- und Finanzkapital werden vorgestellt. Die Absicherung des Wissens vor Verlust, zum Beispiel durch systematische Wissenssicherung bei Personalwechsel oder die Sicherung von Patenten, wird thematisiert. Die Bewertung der verschiedenen Verfahren betont die Notwendigkeit, Wissen als immateriellen Vermögenswert zu begreifen und systematisch zu schützen.


=== Das wissensorientierte Unternehmen ===
=== Wissensmanagement implementieren ===
Wissensintensive Unternehmen zeichnen sich durch hohe Innovationsgeschwindigkeit, kundenindividuelle Lösungen, nicht imitierbare Produkte und nachhaltige Wertschöpfung aus. Wesentliche Merkmale sind offene Unternehmenskulturen, Transparenz über Wissensbestände, gleichwertige Honorierung von Experten- und Managementpositionen sowie intensive Nutzung von IT und Netzwerken. Die Förderung individueller und kollektiver Lernprozesse, aktive Gestaltung der Arbeitsumgebung und kooperative Projekte stehen im Vordergrund.
Die Implementierung des Wissensmanagements erfolgt über eine wissensorientierte Strategie, das [[Wissensmarkt]]-Konzept sowie die Gestaltung von Rahmenbedingungen und Anreizsystemen. Fünf zentrale Lehren werden für die Gestaltung des Wissensmanagements hervorgehoben. Die Rollen der Akteure und die Spielregeln im Wissensmarkt werden definiert. Instrumente wie Best-Practice-Prozesse, [[Lessons Learned]], Kompetenznetzwerke, sowie der gezielte Einsatz von IT- und Kommunikationssystemen für das Unternehmen 4.0 spielen eine zentrale Rolle. Verschiedene Einführungspfade, ein 12-Punkte-Programm sowie die Ableitung konkreter Arbeitspakete aus der Wissenstreppe werden als praktische Vorgehensweisen vorgeschlagen.
 
=== Die Wissenstreppe ===
Die „Wissenstreppe“ verdeutlicht den Prozess vom Zeichen über Daten und Informationen hin zu Wissen, Handeln und Kompetenz. Nur die Umsetzung von Wissen in Handlungen – ermöglicht durch Können, Wollen und Dürfen – schafft Wertschöpfung. Kompetenzen manifestieren sich im situationsadäquaten Handeln und sind für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Kernkompetenzen sind einzigartig, schwer imitierbar und generieren nachhaltigen Kundennutzen.


=== Fazit ===
=== Anhang: Wissensmarkt ===
Wissensorientierte Unternehmensführung bedeutet, alle organisatorischen, technischen und kulturellen Bedingungen so zu gestalten, dass Wissen effektiv entwickelt, genutzt, verteilt und gesichert werden kann. Die Integration von Wissensmanagement in die Strategie, Prozesse, Strukturen und Führung ist Voraussetzung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasch wandelnden Wissensgesellschaft. Der Weg zum Wissensunternehmen ist ein umfassender Veränderungsprozess, der durch klare Ziele, geeignete Rahmenbedingungen und kontinuierliche Reflexion begleitet werden muss.
Der Anhang erläutert das Konzept des Wissensmarkts im Detail: Voraussetzungen, Gestaltung, Ablauf und Nutzung im Unternehmen. Der Wissensmarkt dient als Plattform für das Zusammentreffen von Wissensanbietern und -nachfragern, fördert Transparenz über vorhandenes Wissen und schafft Anreize für Austausch und Entwicklung. Tipps zur Vorbereitung und Durchführung von Wissensmärkten werden praxisorientiert beschrieben.


== Fallbeispiele ==
== Fallbeispiele ==

Version vom 29. Mai 2025, 16:18 Uhr

Das Buch Wissensorientierte Unternehmensführung (*) von Prof. Klaus North bietet einen umfassenden Überblick zum Thema Wissensmanagement und beantwortet zentrale Fragen rund um den Produktionsfaktor Wissen in Unternehmen. Zentrale Herausforderungen ergeben sich durch den Wandel von arbeitsintensiven zu wissensintensiven Geschäftsfeldern, getrieben von Globalisierung, Innovationsdruck und technologischen Entwicklungen. Das Ziel ist die Sicherstellung, Nutzung, Entwicklung und Absicherung des unternehmensrelevanten Wissens, das als entscheidender Wettbewerbsfaktor gilt. Hindernisse entstehen durch restriktive Organisationsstrukturen, fehlende Anreize zur Wissensteilung und ineffiziente Prozesse. Der Aufbau einer wissensfördernden Unternehmenskultur, die Schaffung transparenter Wissensmärkte sowie die gezielte Implementierung von Wissensmanagement-Initiativen sind entscheidende Erfolgsfaktoren.

Zusammenfassung

Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft

Die Wissensgesellschaft ist durch einen strukturellen Wandel hin zu wissens- und informationsintensiven Aktivitäten gekennzeichnet. Drei Haupttriebkräfte – struktureller Wandel, Globalisierung und technologische Innovation – führen dazu, dass Wissen die zentrale Ressource für Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit wird. Unternehmen entwickeln sich von physischen zu virtuellen, netzwerkartigen Gebilden und müssen sich durch Innovation und die Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und zu nutzen, differenzieren. Fallbeispiele wie das Ingenieurbüro K&P zeigen, wie die Digitalisierung und systematische Dokumentation von Wissen zu einem kollektiven Lernprozess führen kann. Herausforderungen bestehen weiterhin in der Überwindung von Wissenssilos, dem „not invented here“-Syndrom und fehlenden Anreizen für den Wissenstransfer. Die Fähigkeit, Wissen international zu steuern und zu transferieren, wird zur Schlüsselkompetenz für Unternehmen.

Die Wissenstreppe

Die Wissenstreppe differenziert zwischen Daten, Informationen, Wissen und Kompetenz und stellt diese Begriffe in Bezug zur Wettbewerbsfähigkeit. Organisationen verfügen über unterschiedliche Wissenskategorien, die sich aus Strategie, Markt, Kunden, Produkten, Prozessen, Technologien und Organisationswissen zusammensetzen. Die zentrale Aufgabe besteht darin, aus Informationen anwendungsbezogenes Wissen zu generieren und dieses in messbare Wettbewerbsvorteile umzusetzen. Die Transformation von implizitem in explizites Wissen und die Strukturierung des intellektuellen Kapitals sind wesentliche Bestandteile dieses Ansatzes.

Organisieren rund ums Wissen

Wissensorientierte Unternehmensführung erfordert neue Organisationsformen und die Fähigkeit, zwischen Stabilität und Erneuerung, Konkurrenz und Kooperation sowie Hierarchie und Netzwerk zu balancieren. Verschiedene Organisationsmodelle wie die „Sternexplosion-Organisation“, Spinnennetz-Organisation, Plattformorganisation oder Hypertext-Organisation werden vorgestellt. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind die Förderung von Wissensallianzen, die Integration von Gruppen- und Projektarbeit sowie die Nutzung kooperativer und flexibler Strukturen. Informelle Netzwerke, Kompetenzzentren und Communities of Practice unterstützen die Entwicklung und den Transfer von Wissen.

Wissen ist menschlich

Im Zentrum des Wissensmanagements stehen die Menschen mit ihren Kompetenzen, ihrer Motivation und ihrem Beitrag zur kollektiven Intelligenz. Neue Rollenverständnisse entstehen: Wissensarbeiter, Führungskräfte, Fachspezialisten, Informationsbroker und Support-Mitarbeitende. Motivation für Wissensteilung, Entwicklung von Kompetenzen und die Etablierung einer vertrauensvollen, offenen Unternehmenskultur sind entscheidend. Die Kompetenzentwicklung wird systematisch durch Kompetenzmatrizen und -profile gesteuert, und der Aufbau von Wissensgemeinschaften (Communities of Practice) wird als wichtiger Hebel für den Austausch und die Entwicklung von Wissen hervorgehoben.

Wissen aufbauen und teilen

Das Wissensmanagement umfasst die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung der organisationalen Wissensbasis. Verschiedene Modelle wie die Bausteine des Wissensmanagements, das Münchener Modell, das Lebenszyklusmodell, das Wissensmarkt-Modell und das Modell der Wissensspirale werden beschrieben und verglichen. Die Bedeutung des Wissensmanagements in internationalen und kleinen sowie mittleren Unternehmen wird hervorgehoben. Erfolgsfaktoren sind Wissensbeschaffung, -entwicklung, -transfer, -aneignung, -weiterentwicklung und -absicherung. Der gezielte Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Aufbau effektiver Wissensnetzwerke sind dabei zentral.

Wissen messen und absichern

Die Messung von Wissen und die Entwicklung von Wissensbilanzen sind Voraussetzung für die Sichtbarkeit und Steuerung der Wissensressourcen. Methoden wie die Balanced Scorecard, Wissensbilanzen (deduktiv und induktiv) sowie verschiedene Indikatoren für Kunden-, Mitarbeiter-, Prozess-, Innovations- und Finanzkapital werden vorgestellt. Die Absicherung des Wissens vor Verlust, zum Beispiel durch systematische Wissenssicherung bei Personalwechsel oder die Sicherung von Patenten, wird thematisiert. Die Bewertung der verschiedenen Verfahren betont die Notwendigkeit, Wissen als immateriellen Vermögenswert zu begreifen und systematisch zu schützen.

Wissensmanagement implementieren

Die Implementierung des Wissensmanagements erfolgt über eine wissensorientierte Strategie, das Wissensmarkt-Konzept sowie die Gestaltung von Rahmenbedingungen und Anreizsystemen. Fünf zentrale Lehren werden für die Gestaltung des Wissensmanagements hervorgehoben. Die Rollen der Akteure und die Spielregeln im Wissensmarkt werden definiert. Instrumente wie Best-Practice-Prozesse, Lessons Learned, Kompetenznetzwerke, sowie der gezielte Einsatz von IT- und Kommunikationssystemen für das Unternehmen 4.0 spielen eine zentrale Rolle. Verschiedene Einführungspfade, ein 12-Punkte-Programm sowie die Ableitung konkreter Arbeitspakete aus der Wissenstreppe werden als praktische Vorgehensweisen vorgeschlagen.

Anhang: Wissensmarkt

Der Anhang erläutert das Konzept des Wissensmarkts im Detail: Voraussetzungen, Gestaltung, Ablauf und Nutzung im Unternehmen. Der Wissensmarkt dient als Plattform für das Zusammentreffen von Wissensanbietern und -nachfragern, fördert Transparenz über vorhandenes Wissen und schafft Anreize für Austausch und Entwicklung. Tipps zur Vorbereitung und Durchführung von Wissensmärkten werden praxisorientiert beschrieben.

Fallbeispiele

Folgende Fallbeispiele werden in dem Buch besprochen:

  • Ingenieurbüro K&P: Schnell lernen
  • Produktionsimpresarios: Virtuell und Virtuos
  • Best-Practice-Transfer (Elektronikfertigung)
  • Bessere Nutzung von Patenten bei Dox-Chemical
  • Wissensintegration: Übernahme eines ausländischen Unternehmens
  • Das beste Brot in ganz Osaka
  • Story Telling - Geschichten transportieren implizites Wissens
  • Der Wert des Wissens
  • Oticon - Die Spaghetti-Organisation
  • Allianz Group Business Services (AGBS) fördert Wissens-Synergien
  • Merill Lynch: Finanzdienstleistungen replizieren
  • NovaCare - Die Rehabilitationsdienstleister
  • 3M - Der Produktgenerator
  • MLP Finanzdienstleistungen als Wissensnetzwerk
  • KAO - Kreative in Japan
  • Sharp - Hypertext in F&E
  • Olivetti als Plattformorganisation
  • Die "Workforce 21" - Initiative von AT&T
  • Eine fiktive Stellenanzeige der "Intelligenz AG"
  • CSC Ploenzke: Personalentwicklung mit Perspektive
  • Experten finden und verbinden bei Sanofi-Aventis
  • Karriere in der CSC-Welt: Wertvoller werden
  • Das Unternehmensfrühstück
  • "Wissen teilen gewinnt Meilen" - Initiative in einer Unternehmensberatung
  • Wissensgemeinschaften: Zwei Beispiele
  • Info: Die No-Frill-Community
  • Wissensarbeit weltweit
  • GTZ: Aus weltweiten Projekterfahrungen zu Dienstleistungsprodukten
  • Gemeinsam lernen im Handwerk: Die bad & heizung concept AG
  • Ein Modellprojekt in Hessen
  • Wissensbilanz des Forschungszentrum Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS)
  • Wissensbilanz einer Bausparkasse
  • Die Wissensstafette von Volkswagen
  • Individual Inc. Clipping-Service: Wissen über Kunden bindet Kunden
  • Mit "Sinn" Wissen managen
  • Die Weltmarken Kulturvertrag
  • Der Wissensbroker - Beispiel der Siemens Business Services (SBS)
  • Leuchtturmprinzip: Das Programm Klassenbester
  • Beispiele von Wissensintegrationsprozessen
  • Beispiele für Kompetzenznetzwerke
  • General Electric - Workout
  • Bereichsübergreifendes Projekt "Komplexitätsreduktion von Baugruppen"
  • Das Intranet als Wissensmarkt
  • I+K in der Luftfahrt-Branche
  • Kompetenznetzwerke im Elektronikkonzern

Weblinks

Einzelnachweise