Audi

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Audi ist ein deutscher Automobilhersteller mit Sitz in Ingolstadt. Audi ist Teil des Volkswagen Konzerns.

Aktivitäten

Soziale Medien (seit 2014)

Im Rahmen des Enterprise 2.0 Programms wurde im zweiten Quartal 2014 mit der Einführung der Sozialen Medien bei Audi begonnen. Hierbei wurde die Vernetzung von Menschen, Dokumenten und Kommunikationen als neue "Revolution" angesehen.

Vortrag von Frank Günther und Simon Dückert auf der KnowTech 2015 (Folien)

Zu den Sozialen Medien bei Audi gehören:[1]

  • Audi mynet - Relevante Unternehmens-, Standort- und Bereichsinformationen sowie Zugang zu Anwendungen und Services (Software: IBM Websphere, Adobe Day)
  • Audi media center - Zentrales Repository mit Videos, Podcasts und Bildern mit Kanälen, sozialen Funktionen, aus allen anderen Anwendungen nutzbar (Software: Vimp)
  • Audi contacts - Zentrales Kommunikationsverzeichnis zur Mitarbeitervernetzung und Expertensuche
  • Audi team - Fachlicher Austausch, mehr Effizienz durch Interaktion und gemeinsames Voranbringen von Innovationen (Software: Jive)
  • Audi wiki Fachinformationen von und für Mitarbeiter zum Wissensaufbau und -austausch, Nachfolger des Audi wikinet (Software: Confluence)
  • Audi dox - Gemeinsames Arbeiten in Teams an Dokumenten und Dateien (Software: SharePoint)

Die Audi Akademie bietet für die Plattformen und die definierten Rollen Redakteur, Workspace-Manager, Community-Manager, Wiki-Manager und Wiki-Gärtner Schulungen an.[2]

Für diesen Social-Intranet-Ansatz wurde Audi 2015 mit dem Digital Transformation Award der Wirtschaftswoche in der Kategorie Unternehmenskultur ausgezeichnet.[3]

Erfolg im digitalen Zeitalter (Buch, 2012)

Rupert Stadler bei der Buchpräsentation Erfolg im digitalen Zeitalter

Audi wikinet (2008-2014)

Das Audi wikinet entstand aus einem Projektauftrag 2007 zur Erweiterung des Intranet Audi mynet um einen integrierten und flexiblen Wiki-Service auf Basis der Software Confluence. Insbesondere sollten die Vernetzung und Zusammenarbeit in Projekten und Arbeitsprozessen unterstützt sowie der Austausch und Aufbau von Wissen und Best-Practice-Erfahrungen gefördert werden.[4]

Die wichtigsten Anwendungsfälle für Wiki-Bereiche waren Wikis für Projektteams, Organisationseinheiten, Gremien und Communities of Practice. 2010 gab es im Audi wikinet 60 Wiki-Bereiche.

Als neue Rollen wurden der Wiki-Owner (zentraler Ansprechpartner) und der Wiki-Gärtner definiert. Bei deren Schulung wurde neben technischen Aspekten insbesonder Wert auf Wiki-Prinzipien und Wiki-Kultur gelegt. Das Schulungskonzept wurde von Cogneon und der Audi Akademie erstellt. Sie vermittelt den Ansatz "Zum erfolgreichen Wiki in sieben Schritten".

Ein Disclaimer am Ende jeder Wiki-Seite kennzeichnete den Wiki-Inhalt klar als "user generated content" (UGC), in Abgrenzung zu redaktionellen Inhalten in anderen Systemen (Disclaimer: "Der vorliegende Inhalt ist aus dem Audi wikinet. Er kann von jedem Mitglied des Wikis jederzeit verändert werden. Verwenden Sie daher die hier bereitgestellten Informationen niemals als alleinige Quelle für Ihre Arbeit.").

Wissensmanagement in der Technischen Entwicklung (Seit 2006)

Das Audi Engineering Portal ist seit 2005 die zentrale Plattform, um interne und externe Mitarbeiter miteinander sowie mit Anwendungen, Services und Informationen zu vernetzen.[5] Es bietet u.a. Projekt-Räume, Wikis und Fehler-/Aufgabenverwaltung.

Für den Wiki-Service wurde 2006 ein Pilot auf MediaWiki-Basis durchgeführt und dann in den operativen Betrieb übernommen.[6] Auf Basis der wichtigsten Lessons Learned (z.B. WYSIWYG-Editor notwendig, hierarchische Inhaltsstrukturierung und Berechtigungen im Wiki notwendig) wurde ein Anforderungsprofil für die Verbesserung des Wiki-Service erstellt. Auf dieser Basis wurde der Wiki-Service 2008 auf die Plattform Confluence migriert. 2009 gab es 47 Wiki-Bereiche mit insgesamt 5.924 Seiten. Für die Projekt- und Aufgabenverfolgung setzt die Entwicklung auf Jira.[7]

Wissensmanagement in der Organisationseineit e-Business (2001-2005)

Im Jahr 2000 wurde unter Hinzuziehung aller Geschäftsbereiche der Audi AG eine ganzheitliche Audi-E-Business-Strategie mit den vier Handlungsfeldern Telematics, B2C (einschliesslich B2D), B2B und B2E und der Basisstruktur erarbeitet, die auf fünf Jahre angelegt ist.[8] Anfang 2001 enstand mit der Gründung der Organisationseinheit e-Business auch das Projekt Knowledge Management (KLM) und das Thema Wissensmanagement bekam eine feste Verankerung in der Organisation sowie einen verantwortlichen Treiber.[9] Dem Projekt waren eine Führungskraft und vier Mitarbeiter Vollzeit zugeordnet. Die Aufgaben des Teams liegen in der Vernetzung, Transparenz und Koordination aller KLM-Aktivitäten des Unternehmens auf Basis einer einheitlichen Knowledge Base (Audi Wissensmakrtplatz, Software LiveLink der Firma Opentext).

Innerhalb von KLM wurde zunächst ein Referenzmodell eines ganzheitlichen Wissensmanagements entwickelt.[10] Basis war die Erkenntnis, dass sich Wissen nicht direkt managen lässt. Ansatzpunkt war daher, den Mitarbeitern im Umgang mit Wissen eine optimale Umgebung und entsprechende Rahmenbedingungen zu bieten, damit das Wissen im Sinne des Unternehmens nutzbringend eingesetzt und vermehrt werden kann. Deswegen mussten alle Aktivitäten von Mitarbeitern ausgehen und entsprechend individualisierbar sein. Als Referenzmodell wurden die Bausteine des Wissensmanagements von Probst et.al. übernommen und der Zielerreichungsgrad in einem Spinnennetzdiagramm überwacht. Für das Monitoring wurde zusätzlich die Methode der Knowledge Scorecard erprobt. Als strategischer Erfolgsfaktor wurden z.B. Communities of Practice angesehen, mit dem Fokus den Austausch von personengebundenem Erfahrungswissen zu fördern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass hierbei weniger Tools und Systeme die erfolgskritischen Faktoren waren, sondern vielmehr, dass es darauf ankam, den verantwortungsvollen Umgang mit Wissen zu fördern und somit zur Führungsaufgabe zu erheben.

Ein Projekt des Audi Wissensmanagements war EWITA (Entwicklungs-, Wissens-, Informations- und Tutorsystem Audi), dessen Ziel die schnelle, einfache und sichere Bereitstellung von Expertenwissen im Rahmen des Produktentstehungsprozesses (PEP) war. Die EWITA-Vorgehensweise (von Cogneon entwickelt) sah zunächst die Erbeitung in Form einer feingegliederten Wissensstruktur zu einem Fachthema vor (Wissenslandkarte). Durch mehrere Interviewschleifen und redaktionelle Überarbeitung wurde das Fachwissen dokumentiert. Nach Freigabe durch den/die Expert*innen wurde das dokumentierte Wissen im jeweiligen EWITA-System (z.B. AgITuS, Abgasanlagen-Informations- und Tutor-System[11]) im Audi Wissensmarktplatz veröffentlicht. Die EWITA-Vorgehensweise war die Basis für die Entwicklung des Cogneon Expert Debriefing.

Das Audi Wissensmanagement organisierte in diesem Zeitraum gemeinsam mit Volkswagen ww.deck und der Konzernqualitätssicherung das erste Forum Wissensmanagement in dessen Rahmen die Auszeichnung für vorbildliche Wissensmanager vergeben wurde.[12]

Dezentrale Wissensmanagement-Aktivitäten (1998-2001)

Das Thema Wissensmanagement bei Audi existiert bereits seit 1998 in Form von dezentralen Aktivitäten, welche jedoch keiner zentralen Koordination unterlagen.[13] Ab 2001 wurden diese dann in der zentralen Organisationseinheit E-Business integriert.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise