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==Methoden==
'''Expert Debriefing''' ist eine Methode, welche dazu dient das Wissen eines ausscheidenden oder wechselnden [[Experte]]n zu bewahren. Dabei gilt es nicht nur [[explizites Wissen]] zu wahren, sondern es soll nach Möglichkeit auch [[implizites]] Wissen an den Nachfolger weitergegeben werden.


=== Expert Debriefing (COGNEON) ===
==Methodenbeschreibung==
s. [[COGNEON Leitfaden - Expert Debriefing]]


Die Methodik des Expert Debriefings ist ein [[Referenzprozess]]. Wird dieser Referenzprozess in eine Organisation eingeführt, so werden der Ablauf und die Begrifflichkeiten an die Gegebenheit der betreffenden Organisation angepasst. Für die Durchführung dieses Prozesses ist ein Moderator notwendig.
'''Vorgespräch'''
Zu Beginn eines Expert Debriefings wird ein Vorgespräch geführt, in welchem dem Auftraggeber und dem Experten aufgezeigt wird welche Vorgehensweise und Ergebnisse im Rahmen der Zusammenarbeit verfolgt werden. An dieser Stelle werden auch die ersten Schritte der Vorgehensweise besprochen und geplant. Dem Moderator soll dieses Vorgespräch eine Vorstellung von der Ausgangssituation und den Rahmenbedingungen vermitteln.
'''Job Map'''
In einem zweiten Schritt wird eine [[Job Map]] aufgebaut. Sie dient dazu, einen systematischen und vollständigen Überblick über das gesamte relevante Wissen herzustellen. Die Job Map kann somit als [[Wissenslandkarte]] einer Stelle bzw. eines bestimmten Wissensbereichs betrachtet werden. Dabei beinhaltet sie im Gegensatz zu einem [[Mind Map]] eine vor strukturierte erste Ebene (Arbeitshistorie, Aufgaben und Wissensgebiete), um systematisch das Gedächtnis und damit das implizite Wissen des Experten zu aktivieren (Episoden-, prozedurales und deklaratives Gedächtnis). Durch diesen Grundaufbau einer Job Map wird vermieden, dass in dem Prozess mit speziellen Fragetechniken gearbeitet werden muss (da für neue Moderatoren schwer zu erlernen), sondern die relevanten Fragestellungen implizit in den Prozess eingebaut sind.
'''Lernplan'''
Ist die Job Map erfolgreich eingeführt, wird daraus ein Lernplan abgeleitet. Diese Vorgehensweise dient dazu geeignete Maßnahmen zur Wissensbewahrung zu identifizieren. Die eingesetzten Methoden zur Wissensbewahrung sind im „Cogneon Werkzeugkasten Expert Debriefing“ beschrieben und mit entsprechenden Tools und Vorlagen hinterlegt. Der Werkzeugkasten enthält über 40 Einzelmethoden, die nach den drei Expert Debriefing Szenarien „Ein Nachfolger“, „Mehrere Nachfolger“ und „Nachfolger nicht definiert“ gegliedert sind. Beispiele von Methoden sind [[Wissenslandkarte]]n, moderierte [[Übergabegespräche]], [[Wissensworkshops]], [[Aufgabenbeschreibungen]], Lerngeschichten ([[Lessons Learned]]), [[soziale Netzwerkdiagrame]], persönliches [[Wiki]], [[Podcast]]s und [[Wissensfloater]].
'''Feedback'''
Das Einholen des Feedbacks aller Beteiligten dient dazu, einen möglichst objektiven Überblick über die notwendigen Maßnahmen zur Wissensbewahrung zu erhalten. Dadurch soll der Auftraggeber die Möglichkeit erhalten gegebenenfalls korrigierend in den Lernplan einzugreifen.
'''Lerntandem'''
Das [[Lerntandem]] setzt sich aus dem Experten und seinem Nachfolger zusammen. Hier wird das Ziel verfolgt, dass das Lerntandem möglichst viele Maßnahmen in Eigenregie durchführt, um den Lernprozess bestmöglich in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dennoch steht der Moderator erfüllt hier zwei Funktionen:
* Projektleiter: er überwacht die Einhaltung des Lernprozesses
* Untersützer: bei komplexeren Maßnahmen greift der Moderator unterstützend ein
'''Moderierter Reflexionsprozess'''
Die Reflektion dient der Lernzielkontrolle, sowie der kontinuierlichen Verbesserung der Methode des Expert Debriefing. Darüber hinaus sollen Verbesserungspotentiale in der Organisation identifiziert werden, die den Einsatz eines Expert Debriefings langfristig überflüssig machen.


===Ergebnisse einer Diskussion auf der ACT-KM-Maillingliste===
[[Dave Snowden]]: Twenty days is not long, not even a fully monthly cycle. My advice would be as follows:
#Buy yourself a digital tape recorder fast and record everything you are told - keeping notes means that you will miss significant "weak signals" in the material. In six months time you will be asking "Hang on, there was something about that but I can't remember it".
#At the end of everyday don't transcribe the tape, but chuck it into sections and catalogue it with a simple text description of each item "the annual report saga" or similar - something that will trigger your memory and is no more than a line.
#As a part of that review identify a set of questions that you want to ask the next day and get them written up for the next day
#Set up a set of structured interviews around the rhythms of the job - what do you do on a daily, weekly, monthly basis.  People normally work to calendar cycles and asking them to go through it around that cycle is more likely to trigger memories
#Create a list of “key people I need to know” and get introductions, ideally get a meeting fixed along with the person whose job you are taking and get them to reminisce about the work they have done together – best moments, worst moments, most amusing, near tragedies etc.  The idea is to look at the extremes so that things pop out of the middle.
#Get the person to think about significant events during their time in the organization – who did they work with, what made things work.
#Create a social network map of the persons contacts  - those they go to for information, where they go for help if they don’t understand something or there are difficulties, where they have good or difficult (never say bad) relationships.  Keep that map as a diagram (people in boxes with in and out arrows) and link to the digital tape recorder output – make sure you have material about all of the contacts, what they did and how they did it. These are the people who will fill in the gaps for you and you need to know who they are and also to be introduced.
#As part of the social network map ask them for people or roles that they would like to have had contact with to make a difference to their jobs – keep prompting for this as you will have a golden opportunity to create these links as a new person
#Get the war stories – there is more knowledge hidden in that everything else
[[Graham Orange]]: The advice given below is sound. I would supplement it with brainstorming workshops if possible. As part of a funded research project created a knowledge transfer mechanism - more details may be found at http://is.lse.ac.uk/b-hive. Unfortunately I am unable to describe the whole process here, particularly the important fromt end preparation. However adopting the approach of bringing together key people that interact with this person will encourage the open exchange of ideas and experiences and facilitate an exchange of knowledge giving more than one person's perspective.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 8. September 2011, 12:06 Uhr

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Expert Debriefing ist eine Methode, welche dazu dient das Wissen eines ausscheidenden oder wechselnden Experten zu bewahren. Dabei gilt es nicht nur explizites Wissen zu wahren, sondern es soll nach Möglichkeit auch implizites Wissen an den Nachfolger weitergegeben werden.

Methodenbeschreibung

Die Methodik des Expert Debriefings ist ein Referenzprozess. Wird dieser Referenzprozess in eine Organisation eingeführt, so werden der Ablauf und die Begrifflichkeiten an die Gegebenheit der betreffenden Organisation angepasst. Für die Durchführung dieses Prozesses ist ein Moderator notwendig. Vorgespräch Zu Beginn eines Expert Debriefings wird ein Vorgespräch geführt, in welchem dem Auftraggeber und dem Experten aufgezeigt wird welche Vorgehensweise und Ergebnisse im Rahmen der Zusammenarbeit verfolgt werden. An dieser Stelle werden auch die ersten Schritte der Vorgehensweise besprochen und geplant. Dem Moderator soll dieses Vorgespräch eine Vorstellung von der Ausgangssituation und den Rahmenbedingungen vermitteln. Job Map In einem zweiten Schritt wird eine Job Map aufgebaut. Sie dient dazu, einen systematischen und vollständigen Überblick über das gesamte relevante Wissen herzustellen. Die Job Map kann somit als Wissenslandkarte einer Stelle bzw. eines bestimmten Wissensbereichs betrachtet werden. Dabei beinhaltet sie im Gegensatz zu einem Mind Map eine vor strukturierte erste Ebene (Arbeitshistorie, Aufgaben und Wissensgebiete), um systematisch das Gedächtnis und damit das implizite Wissen des Experten zu aktivieren (Episoden-, prozedurales und deklaratives Gedächtnis). Durch diesen Grundaufbau einer Job Map wird vermieden, dass in dem Prozess mit speziellen Fragetechniken gearbeitet werden muss (da für neue Moderatoren schwer zu erlernen), sondern die relevanten Fragestellungen implizit in den Prozess eingebaut sind. Lernplan Ist die Job Map erfolgreich eingeführt, wird daraus ein Lernplan abgeleitet. Diese Vorgehensweise dient dazu geeignete Maßnahmen zur Wissensbewahrung zu identifizieren. Die eingesetzten Methoden zur Wissensbewahrung sind im „Cogneon Werkzeugkasten Expert Debriefing“ beschrieben und mit entsprechenden Tools und Vorlagen hinterlegt. Der Werkzeugkasten enthält über 40 Einzelmethoden, die nach den drei Expert Debriefing Szenarien „Ein Nachfolger“, „Mehrere Nachfolger“ und „Nachfolger nicht definiert“ gegliedert sind. Beispiele von Methoden sind Wissenslandkarten, moderierte Übergabegespräche, Wissensworkshops, Aufgabenbeschreibungen, Lerngeschichten (Lessons Learned), soziale Netzwerkdiagrame, persönliches Wiki, Podcasts und Wissensfloater. Feedback Das Einholen des Feedbacks aller Beteiligten dient dazu, einen möglichst objektiven Überblick über die notwendigen Maßnahmen zur Wissensbewahrung zu erhalten. Dadurch soll der Auftraggeber die Möglichkeit erhalten gegebenenfalls korrigierend in den Lernplan einzugreifen. Lerntandem Das Lerntandem setzt sich aus dem Experten und seinem Nachfolger zusammen. Hier wird das Ziel verfolgt, dass das Lerntandem möglichst viele Maßnahmen in Eigenregie durchführt, um den Lernprozess bestmöglich in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dennoch steht der Moderator erfüllt hier zwei Funktionen:

  • Projektleiter: er überwacht die Einhaltung des Lernprozesses
  • Untersützer: bei komplexeren Maßnahmen greift der Moderator unterstützend ein

Moderierter Reflexionsprozess Die Reflektion dient der Lernzielkontrolle, sowie der kontinuierlichen Verbesserung der Methode des Expert Debriefing. Darüber hinaus sollen Verbesserungspotentiale in der Organisation identifiziert werden, die den Einsatz eines Expert Debriefings langfristig überflüssig machen.


Siehe auch

Weblinks