Storytelling

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Methoden

Storytelling nach Kleiner&Roth

  1. Planen: Zunächst ist ein herausragendes Ereignis im Unternehmen zu identifizieren und ein Team aus so genannten Erfahrungshistorikern zusammenzustellen (im Idealfall bestehend aus internen Mitarbeitern und externen Experten).
  2. Interviews: Dann ziehen die Erfahrungshistoriker los und befragen möglichst viele Personen, die am zu untersuchenden Geschehen beteiligt waren, um Fakten und persönliche Interpretationen zu sammeln und aufzudecken. Ziel ist es, so viele verschiedene Perspektiven wie möglich auf den betrachteten Sachverhalt zu bekommen.
  3. Auswerten: Im Anschluss daran müssen die Aussagen der Interviewpartner transkribiert und thematisch geordnet sowie die Kernaussagen extrahiert werden.
  4. Validieren: Den Interviewten werden ihre Aussagen vor Übernahme in die Erfahrungsgeschichte nochmals rückgespiegelt, um sicherzugehen, alles richtig verstanden zu haben, und eine Freigabe der Zitate zu erreichen.
  5. Erstellen: Dann geht es an das Schreiben der Geschichte. Das Besondere dabei ist das Format: Das Erfahrungsdokument besteht aus mehreren Kurzgeschichten. Jede Kurzgeschichte hat einen möglichst interessant klingenden Titel. Es folgt ein kurzer Vorspann, in dem erklärt wird, worum es geht. Alles andere wird in Form von zwei Spalten festgehalten: Die rechte Spalte ist wörtlichen Zitaten der befragten Personen vorbehalten, welche die persönlichen Sichtweisen auf den Punkt bringen. In der linken Spalte können die Erfahrungshistoriker die Zitate kommentieren – mit provokativen Fragen, erklärenden Erläuterungen oder anderen Impulsen, die zum Nachdenken anregen.
  6. Verbreiten: Ist das Erfahrungsdokument fertig, soll es nicht in der Schublade landen, sondern in speziellen Workshops verbreitet werden. Dort kommen Mitarbeiter zusammen, um Meinungen und Lehren aus der Erfahrungsgeschichte auszutauschen und gemeinsam zu überlegen, wie das Unternehmen aus den Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft lernen kann.

Storytelling-Prozess von System+Kommunikation

  1. Zielsetzung klären (z.B. Untersuchung der Identität des Unternehmens, Untersuchung der Unternehmenskultur, Verbesserung der Kommunikation, Problemfelder entdecken).
  2. Auftraggeber stellt Liste mit Mitarbeitern zur Verfügung, die angesprochen werden können. Die Liste enthält 2-3x soviele Namen wie notwendig.
  3. Erste Phase der Storytelling-Gespräche. Teilnehmer bestehen aus einem Drittel der Gesamtzahl der Personen, mit denen gesprochen werden soll. Die Erzähler werden grob nach Position (Hierarchieebene) und Funktion (Tätigkeitsfelder) ausgewählt.
  4. Analyse der Erzählungen der ersten Phase nach Methode der Struktural-Analytischen Interpretation (SAI), die ersten Hypothesen über das Unternehmen im Kopf werden gebildet.
  5. Auswahl der Gesprächspartner der zweiten Phase auf Basis der Analyse.
  6. Zweite Phase der Storytelling-Gespräche
  7. Das Ergebnis, die Rekonstruktion der Modelle des Unternehmens im Kopf, wird dem Auftraggeber in einem Workshop präsentiert und Ansätze zur Umsetzung der sich ergebenden Handlungsbedarfe entwickelt.

Siehe auch http://www.sys-kom.de/relaunch/files/Storytelling.pdf.

Experten

Veranstaltungen

Literaturhinweise

  • Steve Denning: The springboard: How storytelling ignites action in knowledge-era organizations. Boston: Butterworth 2001
  • Karolina Frenzel, Michael Müller, Hermann J. Sottong: Storytelling - Das Harun-al-Raschid-Prinzip, ISBN 3446226877
  • Kleiner, A./Roth, G.: Wie sich Erfahrungen in der Firma besser nutzen lassen. Harvard Business Manager, 5/1998, Seite 9-15
  • Peter Schütt: Die Macht der Geschichten. In: wissensmanagement 5/2000, S. 11-14
  • Roald Hoffmann: Storied Theory.

Weblinks