Studien/Weiterbildung für die digitale Arbeitswelt

Aus Copedia

Mit digitalen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Virtual Reality, Robotik oder Blockchain ist eine neue Dynamik entstanden. Kaum ein Unternehmen kommt heute ohne eine Strategie für die digitale Transformation aus. Das stellt die Beschäftigten vor große Herausforderungen. Sie müssen sich anpassen, sollen agil sein und den Wandel aktiv vorantreiben. Für die Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie ihre Mitarbeiter fit für die digitale Zukunft machen. Hier kommt der betrieblichen Weiterbildung eine ganz zentrale Rolle zu.

Fest steht: Tätigkeiten, Arbeitsabläufe, Prozesse und Kundenbeziehungen werden sich durch die Digitalisierung beständig verändern. Ein einmal erlernter Beruf oder ein abgeschlossenes Studium reichen heute nicht mehr aus. Beschäftigte müssen ihre Fähigkeiten beständig er- weitern und sich fortbilden. Eine zentrale Rolle spielen dabei digitale Kompetenzen. Nicht nur Mitarbeiter in IT-Unternehmen müssen heutzutage über einschlägiges Wissen verfügen. Digitale Kompetenzen sind in allen Branchen, in allen Fachgebieten und über alle Beschäftigten- gruppen hinweg gefragt.

Welche Rolle spielt die Weiterbildung in den Unternehmen? Wie wichtig ist dabei die Vermitt- lung digitaler Kompetenzen? Und was müssen Politik und Unternehmen jetzt tun, um Berufstätige in die digitale Arbeitswelt zu begleiten? Diese und weitere Fragen beantwortet die vorliegende Studie des Digitalverbands Bitkom und des TÜV-Verbands. Die TÜV-Akademien zählen mit rund 20.000 Seminaren und mehr als 200.000 Teilnehmern pro Jahr zu den größten Weiterbildungsanbietern in Deutschland.

Weiterbildung für die digitale Welt ist kein Selbstläufer. Zwar sagen fast alle Unternehmen, dass lebenslanges Lernen und digitale Kompetenzen wichtig sind. Aber im Durchschnitt stehen nur 2,3 Weiterbildungstage pro Mitarbeiter zur Verfügung und jedes fünfte Unternehmen gibt an, gar keine Fortbildungen anzubieten. Das ist eindeutig zu wenig. Wir brauchen einen Neustart beim lebenslangen Lernen. Weiterbildung muss digitaler werden und sich in den Alltag der Beschäftigten wie selbstverständlich einfügen. Wir brauchen neue Bilder in den Köpfen. Weg von vom Büffeln und den Büchern – hin zu einer individuellen, visuellen, spielerischen, smarten Weiterbildung. Digitale Lernformate sind hierzu ein Weg.

Digitale Bildung und lebenslanges Lernen müssen raus aus den Podiumsdiskussionen und rein in die unternehmerische Praxis. Dies kann nur gelingen, wenn sie zur Chefsache wird. Gerade Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung bei der Etablierung einer neuen Weiterbildungskultur. Digitalkompetenz gehört dabei in den Mittelpunkt. Hierfür bietet das Lernen mit digitalen Medien neue Chancen: Innovative digitale Formate sind flexibel und können individualisiertes Lernen erleichtern.

Dass Weiterbildung auch eine politische Aufgabe ist, zeigt diese Studie ganz deutlich. Insbeson- dere der Mittelstand verfügt oft nicht über die nötige Orientierung im Weiterbildungsdschungel. Es fehlen finanzielle Anreize für kleine und mittlere Unternehmen, ihre Mitarbeiter in Zeiten voller Auftragsbücher für Fortbildungen freizustellen. Solche Hindernisse müssen wir aus dem Weg räumen. Wir müssen jetzt gemeinsam handeln, damit fehlende Weiterbildung nicht zur Achillesferse der deutschen Wirtschaft wird.

Kernaussagen

  • 90% der befragten Unternehmen finden das Thema Weiterbildung wichtig.
  • 99% der Unternehmen sind der Meinung, dass lebenslanges Lernen immer wichtiger wird.
  • 43% der Unternehmen haben eine Weiterbildungsstrategie.
  • 2,3 Weiterbildungstage stehen Beschäftigten pro Jahr durchschnittlich zur Verfügung.
  • 93% der Unternehmen sind der Meinung, dass 93% mitWeiterbildungdieMotivationund Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter steigt.
  • 709€ stehen Mitarbeitern pro Jahr im Schnitt für Weiterbildungen zur Verfügung.
  • 18% der Unternehmen sagen, dass Digitalkompetenz die wichtigste Fähigkeit von Arbeitnehmern sein wird.
  • 63% der Unternehmen bilden ihre Mitarbeiter im Bereich digitale Kompetenzen weiter.
  • 43% der Unternehmen haben eine Weiterbildungsstrategie für die Vermittlung digitaler Kompetenzen.
  • 41% der Unternehmen sind bereit, Zeit und Kosten für die Weiterbildung von digitalen Kompetenzen zu übernehmen.
  • 79% stehen dem Thema digitales Lernen bzw. E-Learning aufgeschlossen gegenüber.
  • 77% halten zeitliche Flexibilität für einen Vorteil digitaler Lernangebote.
  • 54% der Unternehmen wollen ihre Weiterbildungs- investitionen im Jahr 2019 erhöhen.

Weblinks

Einzelnachweise


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