Wissenslandkarte

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Eine Wissenslandkarte ist eine graphische Darstellung von Wissensgebieten und deren Zusammenhängen.

Wissenslandkarten können z.B. im Wissensstrategieprozess systematisch dazu verwendet werden, die Wissensbasis einer Organisation zu steuern.

Methodenbeschreibung

Vorteile von Wissenslandkarten

Für die Mitarbeiter ist insbesondere ein transparentes Wissensumfeld von Nutzen. Wissensressourcen sind leichter auffindbar, wenn die Wissenslandkarte jedem Mitarbeiter zugänglich ist, z.B. über das Firmenintranet oder die Abteilungshomepage. Die Wissenslandkarte bildet dann eine einheitliche, gemeinsame Basis zur Informationsbeschaffung. Dadurch wird die Informationssuche beschleunigt und optimiert, was wiederum zur Folge hat, dass für andere Arbeiten mehr Zeit zur Verfügung steht.

Wissenslandkarten erleichtern neuen Mitarbeitern die Einarbeitung und den Kontakt zu Experten. Die Mitarbeiter können sich mit Hilfe der Wissenslandkarte einen Überblick über Themengebiete und Ansprechpartner verschaffen. Die Visualisierung der Wissenslandkarte verbessert zusätzlich die Aufnahme von Informationen.

Für das Management hingehen ist insbesondere der Aspekt von Bedeutung, dass durch die optimierte Suche Zeit und Geld gespart wird. Des Weiteren lässt sich von Lücken in der Wissenslandkarte auf Wissensdefizite oder Entwicklungsbedarf schließen. Neue Mitarbeiter werden bewusst in Bereichen eingestellt, in denen Wissensdefizite bestehen. Anhand der Wissenslandkarten wird somit Rekrutierungsbedarf festgestellt. Ebenso können Wissenslandkarten bei der Identifikation von Kernkompetenzen helfen und diese auch belegen. Dadurch können ebenfalls zentrale Wissensträger besser identifiziert und langfristig an das Unternehmen gebunden werden.

Risiken von Wissenslandkarten

Für Mitarbeiter, die in einer Wissenslandkarte als Experte ausgewiesen sind, besteht das Risiko mit Informationsanfragen regelrecht überflutet zu werden. Es muss deswegen immer zumindest ein Stellvertreter in der Wissenslandkarte genannt sein. Auch ist es sinnvoll in der Wissenslandkarte auf Dokumente zu verweisen, welche die häufigsten Fragen beantworten. In diesem Zusammenhang ist die Schwierigkeit zu erwähnen, die Fähigkeiten und Kenntnisse von Experten zuverlässig bewerten zu können. Sowohl die Selbsteinschätzung der Experten, wie auch die Fremdeinschätzung ist oft fehlerhaft.

Die Privatsphäre der Mitarbeiter muss geschützt bleiben. Ein Ziel der Wissenskarte ist es, alle Fähigkeiten von Mitarbeitern aufzudecken, aber eine Transparenz um jeden Preis ist nicht als positiv anzusehen. Mitarbeiter sind in der Regel mit einem allzu offenen Umgang mit ihren persönlichen Stärken- und Schwächen-Profilen nicht einverstanden.

Es muss weiterhin garantiert werden, dass die Wissenskarte nicht unbefugt genutzt wird. Es dürfen keine Informationen an Menschen gelangen die keine Berechtigung dafür besitzen, z.B. Konkurrenten oder Headhunter.

Fehlende Aktualisierungsmechanismen führen zu veralteten Wissenslandkarten. Es müssen deswegen Verantwortliche bestimmt werden, die für die regelmäßig Pflege der Karte zuständig sind. Denn wenn dies nicht geschieht und die Wissenslandkarte nicht aktuell ist, kann diese nicht optimal genutzt werden und wird für die Nutzer uninteressant.

Auch die graphische Darstellung birgt Risiken. Der Gestalter der Wissenslandkarte muss sich auf eine starre Struktur festlegen, dadurch ist es schwierig, dynamische Aspekte darzustellen. Hierbei kann aber Abhilfe geschaffen werden, indem im Hintergrund der Wissenslandkarte erläuternde Dokumente bereitgestellt sind. Im Rahmen des Visualisierungsprozesses sind insbesondere die Fähigkeiten des Gestalters gefragt, denn diese habe maßgeblichen Einfluss auf die Nutzbarkeit der Karte. Ist die Visualisierung ungenügend, wird das Benutzen der Karte kompliziert und der Erfolg des Projektes ist in Frage gestellt.

Das Erstellen einer Wissenslandkarte ist eine aufwendige Methode des Wissensmanagements. Deswegen muss sich das Unternehmen vorher darüber klar sein, für wen und für welches Wissen die Karte erstellt wird, damit sich die hohen Produktions- und Wartungskosten lohnen. Die Darstellung der gesamten Wissensbasis eines Unternehmens ist deswegen nicht erstrebenswert.

Erfolgsfaktoren

  • Die Wissenslandkarte soll für jeden Mitarbeiter zugänglich sein
  • Für die Experten müssen Stellvertreter genannt sein

Anwendungsbeispiele

Siehe auch

Weblinks