Modell eines prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems

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Modell eines prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems

Im Modell eines prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems wird beschrieben, welchen Anforderungen das Management und die Prozesse eines Unternehmens genügen müssen, um einem bestimmten Standard bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements zu entsprechen. Dies kann sowohl informativ für die Umsetzung innerhalb eines Unternehmens als auch zum Nachweis bestimmter Standards gegenüber Dritten dienen (Zertifizierung). Im Mittelpunkt steht der Kunde und seine Anforderungen und die damit angestrebte Zufriedenheit über Produkte oder Dienstleistungen der Organisation.

Beschreibung

Der prozessorientierte Ansatz des Norms DIN EN ISO 9001 basiert auf den vier Hauptprozessen einer Organisation. Prozesse werden wie folgt definiert: Eine Tätigkeit, die einen Input unter Verwendung von Ressource in einen Output transformiert. Es werden hier die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem dargelegt, die nicht für jedes Unternehmen verpflichtend ist.Sie gilt dann, wenn eine Organisation ihre Fähigkeit darlegen muss, Produkte bereitzustellen, welche die Anforderungen der Kunden und allfällige behördliche Anforderungen erfüllen, und wenn sie klar anstrebt, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Es existieren acht Grundsätze des Qualitätsmanagements:

  1. Kundenorientierung
  2. Verantwortlichkeit der Führung
  3. Einbeziehung der beteiligten Personen
  4. Prozessorientierter Ansatz
  5. Systemorientierter Managementansatz
  6. Kontinuierliche Verbesserung
  7. Sachbezogener Entscheidungsfindungsansatz
  8. Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen

Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems ist eine strategische Entscheidung für eine Organisation, z. B., um Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Die Norm gibt aber nur einen bestimmten Rahmen vor, der viel weiter gefasst ist als die Vorgängernormen. Wichtig ist insbesondere die Verantwortung der Leitung, die selber konstruktiv handeln muß und das Thema nicht einfach weiterdelegieren darf.

In der Abbildung wird gezeigt, dass ein Veränderungsprozess von der Funktionsorientierung zu Prozessorientierung stattfinden muss, in denen das "Kästchendenken" umgewandelt wird in eine prozessorientierte Ablaufbeschreibung.

Kritik

  • Entwickelt aus dem britischen Standard BS 9000 ist die prozessorientierte Sicht noch nicht sehr weit fortgeschritten. Es werden seit dem Ausgabestand 2000 die Prozesse in Kapiteln zwar thematisiert, aber eine klare Prozessorientierung / Zielsetzung zum Prozessmanagement wird (noch) nicht oder nur unwesentlich erwähnt.
  • Eine weitere wichtige Forderung neben der Prozessorientierung ist die Kontinuierliche Verbesserung durch den PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) nach Deming: Demingkreis, sie wird nur in einem Nebensatz erwähnt.
  • Generell ist die Gefahr gegeben, dass die Beschreibungen oder Dokumentationen des QM-Systems zu sehr in den Vordergrund rücken, entscheidend ist aber die prozessorientierte Tätigkeit / der Prozess an sich stets in Ausrichtung auf den Kunden und seine Bedürfnisse.
  • Da weltweit sehr viele Unternehmen nach der Norm zertifiziert sind, ist dies eine gute Basis, um hierauf ein sehr gutes Wissensmanagement-Modell aufzubauen, welches langfristig in der Norm zentral verankert werden könnte.
  • Der Faktor Mensch ist bisher nur ungenügend als zentrale Ressource erwähnt, hier ist eine Ergänzung für 2008 im Norm geplant.
  • Wichtig: Die Umsetzung der Prozessorientierung wird nur gelingen, wenn die prozessorientierten Denk-und Handlungsansätze von allen Beteiligten, das heißt Vorgesetzten und Mitarbeitern, verstanden und gelebt bzw. umgesetzt werden.

Anwendungsmöglichkeiten

  • Ist möglich in allen Branchen und für alle Arten von Produkten einschließlich Dienstleistungen, bei entsprechender Ausrichtung des Unternehmens nach der Norm.

Anwendungen

  • Weltweit existieren ca. 1 Million nach der Norm zertifizierte Unternehmen.

Who is Who

  • TC 176

Weblinks