Expert Debriefing

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Das Expert Debriefing ist Methode, eine von der Firma Cogneon Anfangs zur Bewahrung von Wissen bei ausscheidenden (Ruhestand, Kündigung) oder wechselnden Experten (Job Rotation) entwickelt wurde. Im Zuge der Demografischen Entwicklung (zunehmende Verentung, Fachkräftemangel) und dem Wandel zur Wissensgesellschaft (Neue Jobrealitäten) bekommt der Faktor der Minimierung des Wissensverlustrisikos eine immer stärkere Bedeutung, so dass der Einsatz des Expert Debriefings im Mitarbeiterlebenszyklus sich immer weiter nach vorne orientiert.

In dem Prozess gilt es nicht nur um explizites Wissen, sondern auch um implizites Wissen durch Sozialisierung zu bewahren. Die Methode kommt seit 1999 zum Einsatz. Expert Debriefing wird von Cogneon als Dienstleistung (in drei Ausbaustufen) und als Train-the-Trainer-Konzept angeboten. Ausgebildete Expert Debriefing Moderatoren sind meist in Personalabteilungen oder Demografie-Programmen aufgehangen.

Methodenbeschreibung

Die Methode definiert die Rollen Expert Debriefing Moderator, Experte, Nachfolger (einer oder mehrere), Vorgesetzter des Experten und den Auftraggeber. Die Methode besteht aus vier Schritten. Zunächst werden die Rahmenbedingungen des Expert Debriefings (Zeitrahmen, Verfügbarkeit des Experten etc.) in einem Vorgespräch geklärt. Es folgt der Aufbau einer persönlichen Wissenslandkarte, die alle Aufgaben und Wissensgebiete, die zu den Rollen des Experten gehören, aufzeigt. Aus der Wissenslandkarte wird ein Maßnahmenplan mit notwendigen Transfermaßnahmen abgeleitet. Als letzter Schritt werden die Maßnahmen teils mit teils ohne Unterstützung des Moderators durchgeführt.

Typische Maßnahmen im Rahmen des Wissenstransfers sind moderierte Übergabegespräche, Ansprechpartnerverzeichnisse (z.B. in Form sozialer Netzwerkdiagramme), Dokumentverzeichnisse und Podcasts.

Erfolgsfaktoren

  • Der Experte muss gewillt sein, sein Wissen weiter zu geben. Dies wird durch eine wertschätzende und offene Unternehmenskultur gefördert.
  • Der Vorgesetzte bzw. Auftraggeber sollte dem Experten genügend Raum (in Form von Zeit, Räumlichkeit und ggf. Budget) zur Verfügung stellen, damit er den Prozess und die Maßnahmen im Rahmen des Expert Debriefings umsetzen kann.
  • Das Vorhandensein eines Nachfolgers stellt kein Ausschlusskriterium dar. Vielmehr wird dadurch die Auswahl der Transfermaßnahmen bestimmt.

Fallbeispiele

Siehe auch

Literatur

  • Bimazubute: Die Nachbereitung von Experteninterviews im expertenzentrierten Wissensmanagement. Dissertation an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, 2005.

Weblinks