Michael Polanyi

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Michael Polanyi (1891-1976) war ein ungarisch-britischer Chemiker und Philosoph, dessen Werk das moderne Verständnis von Wissen fundamental prägte. Geboren in Budapest, floh er 1933 vor der Nazi-Verfolgung nach Manchester, wo er zunächst als Professor für physikalische Chemie wirkte. Seine wissenschaftlichen Durchbrüche umfassten die Erklärung plastischer Verformung in Kristallen und Grundlagen der Reaktionskinetik.

Ab 1948 wandte sich Polanyi der Philosophie zu und entwickelte das revolutionäre Konzept des "impliziten Wissens" (tacit knowledge) - jenes unbewusste Wissen, das wir besitzen, aber nicht explizit artikulieren können. Seine Hauptwerke "Personal Knowledge" (1958) und The Tacit Dimension (1966) zeigten, dass alles Wissen eine persönliche, nicht vollständig objektivierbare Dimension hat.

Polanyis Erkenntnisse über die Grenzen expliziten Wissens und die Bedeutung stillschweigender Kompetenzen prägten Wissenschaftstheorie, Wissensmanagement und Organisationslehre nachhaltig. Sein Sohn John erhielt 1986 den Nobelpreis für Chemie.