Wissensorientierte Unternehmensführung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Einführung erfolgt idealerweise durch eine Kombination aus Top-down- und Bottom-up-Ansätzen, gestützt durch IT. Maßnahmen umfassen das Bekenntnis der Unternehmensleitung, die Anpassung der Führungs- und Anreizsysteme, die Bildung von Kompetenznetzwerken und den Aufbau benutzerfreundlicher IT-Infrastrukturen. Kurzfristige Erfolge unterstützen die nachhaltige Verankerung des Wissensmanagements. Das Buch schließt mit einem Zwölf-Punkte-Programm zur Umsetzung.
Die Einführung erfolgt idealerweise durch eine Kombination aus Top-down- und Bottom-up-Ansätzen, gestützt durch IT. Maßnahmen umfassen das Bekenntnis der Unternehmensleitung, die Anpassung der Führungs- und Anreizsysteme, die Bildung von Kompetenznetzwerken und den Aufbau benutzerfreundlicher IT-Infrastrukturen. Kurzfristige Erfolge unterstützen die nachhaltige Verankerung des Wissensmanagements. Das Buch schließt mit einem Zwölf-Punkte-Programm zur Umsetzung.


== Entwicklung zur Wissensgesellschaft und neue Wettbewerbsqualitäten ==
=== Entwicklung zur Wissensgesellschaft und neue Wettbewerbsqualitäten ===
Der Wandel zur Wissensgesellschaft ist durch strukturelle Veränderungen, Globalisierung und technologische Entwicklungen geprägt. Organisationen aller Sektoren – privat, öffentlich, Non-Profit – müssen sich mit Wissensmanagement befassen. Wissen wird zur Schlüsselressource; Arbeitsverhältnisse und Organisationsstrukturen wandeln sich hin zu mehr Flexibilität und Eigenverantwortung. Immaterielle Investitionen in Forschung, Entwicklung und Weiterbildung bestimmen die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften.
Der Wandel zur Wissensgesellschaft ist durch strukturelle Veränderungen, Globalisierung und technologische Entwicklungen geprägt. Organisationen aller Sektoren – privat, öffentlich, Non-Profit – müssen sich mit Wissensmanagement befassen. Wissen wird zur Schlüsselressource; Arbeitsverhältnisse und Organisationsstrukturen wandeln sich hin zu mehr Flexibilität und Eigenverantwortung. Immaterielle Investitionen in Forschung, Entwicklung und Weiterbildung bestimmen die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften.


== Das wissensorientierte Unternehmen ==
=== Das wissensorientierte Unternehmen ===
Wissensintensive Unternehmen zeichnen sich durch hohe Innovationsgeschwindigkeit, kundenindividuelle Lösungen, nicht imitierbare Produkte und nachhaltige Wertschöpfung aus. Wesentliche Merkmale sind offene Unternehmenskulturen, Transparenz über Wissensbestände, gleichwertige Honorierung von Experten- und Managementpositionen sowie intensive Nutzung von IT und Netzwerken. Die Förderung individueller und kollektiver Lernprozesse, aktive Gestaltung der Arbeitsumgebung und kooperative Projekte stehen im Vordergrund.
Wissensintensive Unternehmen zeichnen sich durch hohe Innovationsgeschwindigkeit, kundenindividuelle Lösungen, nicht imitierbare Produkte und nachhaltige Wertschöpfung aus. Wesentliche Merkmale sind offene Unternehmenskulturen, Transparenz über Wissensbestände, gleichwertige Honorierung von Experten- und Managementpositionen sowie intensive Nutzung von IT und Netzwerken. Die Förderung individueller und kollektiver Lernprozesse, aktive Gestaltung der Arbeitsumgebung und kooperative Projekte stehen im Vordergrund.


== Die Wissenstreppe ==
=== Die Wissenstreppe ===
Die „Wissenstreppe“ verdeutlicht den Prozess vom Zeichen über Daten und Informationen hin zu Wissen, Handeln und Kompetenz. Nur die Umsetzung von Wissen in Handlungen – ermöglicht durch Können, Wollen und Dürfen – schafft Wertschöpfung. Kompetenzen manifestieren sich im situationsadäquaten Handeln und sind für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Kernkompetenzen sind einzigartig, schwer imitierbar und generieren nachhaltigen Kundennutzen.
Die „Wissenstreppe“ verdeutlicht den Prozess vom Zeichen über Daten und Informationen hin zu Wissen, Handeln und Kompetenz. Nur die Umsetzung von Wissen in Handlungen – ermöglicht durch Können, Wollen und Dürfen – schafft Wertschöpfung. Kompetenzen manifestieren sich im situationsadäquaten Handeln und sind für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Kernkompetenzen sind einzigartig, schwer imitierbar und generieren nachhaltigen Kundennutzen.


== Fazit ==
=== Fazit ===
Wissensorientierte Unternehmensführung bedeutet, alle organisatorischen, technischen und kulturellen Bedingungen so zu gestalten, dass Wissen effektiv entwickelt, genutzt, verteilt und gesichert werden kann. Die Integration von Wissensmanagement in die Strategie, Prozesse, Strukturen und Führung ist Voraussetzung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasch wandelnden Wissensgesellschaft. Der Weg zum Wissensunternehmen ist ein umfassender Veränderungsprozess, der durch klare Ziele, geeignete Rahmenbedingungen und kontinuierliche Reflexion begleitet werden muss.
Wissensorientierte Unternehmensführung bedeutet, alle organisatorischen, technischen und kulturellen Bedingungen so zu gestalten, dass Wissen effektiv entwickelt, genutzt, verteilt und gesichert werden kann. Die Integration von Wissensmanagement in die Strategie, Prozesse, Strukturen und Führung ist Voraussetzung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasch wandelnden Wissensgesellschaft. Der Weg zum Wissensunternehmen ist ein umfassender Veränderungsprozess, der durch klare Ziele, geeignete Rahmenbedingungen und kontinuierliche Reflexion begleitet werden muss.



Version vom 29. Mai 2025, 15:47 Uhr

Das Buch Wissensorientierte Unternehmensführung (*) von Klaus North behandelt die Gestaltung von Wissensmanagement in Organisationen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über das Thema zu geben und konkrete Hilfestellungen zur Implementierung wissensorientierter Ansätze in Unternehmen und Institutionen bereitzustellen. Das Werk basiert auf langjähriger Aktionsforschung und vielfältigen Beratungsprojekten und richtet sich an Studierende sowie Praktiker. Das Buch behandelt sowohl die theoretischen Grundlagen als auch praxisnahe Umsetzungsbeispiele aus unterschiedlichen Branchen und Regionen.

Überblick über die Inhalte

Einführung in das Wissensmanagement

Das Buch beantwortet zehn zentrale Fragen zum Wissensmanagement. Es erläutert, warum Wissen als Produktionsfaktor und Wettbewerbsfaktor im Kontext der Globalisierung zunehmend an Bedeutung gewinnt und beschreibt die Notwendigkeit, alle Wissensressourcen eines Unternehmens zu mobilisieren. Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es heute, große Informationsmengen zu geringen Kosten zu speichern und weltweit verfügbar zu machen. Der Transfer und die Kombination von Wissen schaffen erhebliche Rationalisierungs- und Differenzierungspotenziale.

Wissen als Wettbewerbsfaktor

Wissen bindet Kunden, ermöglicht Marktpositionierung und fördert Innovationsfähigkeit. Ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn Wissen schwer imitierbar ist, beispielsweise durch Team-Know-how, Patente oder eine offene Unternehmenskultur. Die Fähigkeit, Wissen zu lernen und verlernen, ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit.

Der Wissensbegriff und seine Dimensionen

Wissen ist in Organisationen vielfältig gebunden – in Prozessen, Technologien, Patenten sowie in den Kompetenzen und Erfahrungen der Mitarbeitenden. Wissen ist kontextgebunden und oft implizit. Die Überführung von implizitem in explizites Wissen stellt eine zentrale Herausforderung dar.

Messbarkeit von Wissen

Obwohl es schwierig ist, Wissen umfassend zu messen, nutzen Unternehmen Instrumente wie Wissensbilanzen oder die Balanced Scorecard zur Abbildung des intellektuellen Kapitals. Dennoch bleibt eine vollständige Messung komplex und unvollständig.

Aufgaben und Ziele des Wissensmanagements

Wissensorientierte Unternehmensführung sorgt dafür, dass das notwendige Wissen zur Zielerreichung verfügbar, genutzt, entwickelt und gesichert wird. Die Kernaufgaben umfassen Wissensbeschaffung, -entwicklung, -transfer, -aneignung, -weiterentwicklung und -absicherung. Wissensmanagement bedeutet auch die Öffnung nach innen und außen, z. B. durch Wissensallianzen und Integration in Qualitäts- und Risikomanagementsysteme wie die ISO 9001:2015.

Hindernisse und fördernde Rahmenbedingungen

Haupthemmnisse sind strukturelle Barrieren, individuelle Wissenshorten, ineffiziente Prozesse sowie ungeeignete Anreizsysteme. Erfolgreiches Wissensmanagement erfordert vertrauensbasierte Unternehmenskultur, Rahmenbedingungen, die Wissensaufbau und -transfer fördern, und die Kopplung von Einzel- und Unternehmenserfolg in den Anreizsystemen.

Prozesse und Strukturen: Der Wissensmarkt

Ein interner Wissensmarkt schafft Transparenz, wer welches Wissen besitzt, und fördert Austausch durch formelle und informelle Netzwerke. Instrumente wie „Gelbe Seiten“, Wissenslandkarten, Benchmarking, Communities of Practice und Kompetenzzentren sind essenziell. Erfolgsentscheidend ist das gemeinsame Interesse von Anbietern und Nachfragern an Wissen.

Einführung und Implementierung von Wissensmanagement

Die Einführung erfolgt idealerweise durch eine Kombination aus Top-down- und Bottom-up-Ansätzen, gestützt durch IT. Maßnahmen umfassen das Bekenntnis der Unternehmensleitung, die Anpassung der Führungs- und Anreizsysteme, die Bildung von Kompetenznetzwerken und den Aufbau benutzerfreundlicher IT-Infrastrukturen. Kurzfristige Erfolge unterstützen die nachhaltige Verankerung des Wissensmanagements. Das Buch schließt mit einem Zwölf-Punkte-Programm zur Umsetzung.

Entwicklung zur Wissensgesellschaft und neue Wettbewerbsqualitäten

Der Wandel zur Wissensgesellschaft ist durch strukturelle Veränderungen, Globalisierung und technologische Entwicklungen geprägt. Organisationen aller Sektoren – privat, öffentlich, Non-Profit – müssen sich mit Wissensmanagement befassen. Wissen wird zur Schlüsselressource; Arbeitsverhältnisse und Organisationsstrukturen wandeln sich hin zu mehr Flexibilität und Eigenverantwortung. Immaterielle Investitionen in Forschung, Entwicklung und Weiterbildung bestimmen die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften.

Das wissensorientierte Unternehmen

Wissensintensive Unternehmen zeichnen sich durch hohe Innovationsgeschwindigkeit, kundenindividuelle Lösungen, nicht imitierbare Produkte und nachhaltige Wertschöpfung aus. Wesentliche Merkmale sind offene Unternehmenskulturen, Transparenz über Wissensbestände, gleichwertige Honorierung von Experten- und Managementpositionen sowie intensive Nutzung von IT und Netzwerken. Die Förderung individueller und kollektiver Lernprozesse, aktive Gestaltung der Arbeitsumgebung und kooperative Projekte stehen im Vordergrund.

Die Wissenstreppe

Die „Wissenstreppe“ verdeutlicht den Prozess vom Zeichen über Daten und Informationen hin zu Wissen, Handeln und Kompetenz. Nur die Umsetzung von Wissen in Handlungen – ermöglicht durch Können, Wollen und Dürfen – schafft Wertschöpfung. Kompetenzen manifestieren sich im situationsadäquaten Handeln und sind für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Kernkompetenzen sind einzigartig, schwer imitierbar und generieren nachhaltigen Kundennutzen.

Fazit

Wissensorientierte Unternehmensführung bedeutet, alle organisatorischen, technischen und kulturellen Bedingungen so zu gestalten, dass Wissen effektiv entwickelt, genutzt, verteilt und gesichert werden kann. Die Integration von Wissensmanagement in die Strategie, Prozesse, Strukturen und Führung ist Voraussetzung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasch wandelnden Wissensgesellschaft. Der Weg zum Wissensunternehmen ist ein umfassender Veränderungsprozess, der durch klare Ziele, geeignete Rahmenbedingungen und kontinuierliche Reflexion begleitet werden muss.

Fallbeispiele

Folgende Fallbeispiele werden in dem Buch besprochen:

  • Ingenieurbüro K&P: Schnell lernen
  • Produktionsimpresarios: Virtuell und Virtuos
  • Best-Practice-Transfer (Elektronikfertigung)
  • Bessere Nutzung von Patenten bei Dox-Chemical
  • Wissensintegration: Übernahme eines ausländischen Unternehmens
  • Das beste Brot in ganz Osaka
  • Story Telling - Geschichten transportieren implizites Wissens
  • Der Wert des Wissens
  • Oticon - Die Spaghetti-Organisation
  • Allianz Group Business Services (AGBS) fördert Wissens-Synergien
  • Merill Lynch: Finanzdienstleistungen replizieren
  • NovaCare - Die Rehabilitationsdienstleister
  • 3M - Der Produktgenerator
  • MLP Finanzdienstleistungen als Wissensnetzwerk
  • KAO - Kreative in Japan
  • Sharp - Hypertext in F&E
  • Olivetti als Plattformorganisation
  • Die "Workforce 21" - Initiative von AT&T
  • Eine fiktive Stellenanzeige der "Intelligenz AG"
  • CSC Ploenzke: Personalentwicklung mit Perspektive
  • Experten finden und verbinden bei Sanofi-Aventis
  • Karriere in der CSC-Welt: Wertvoller werden
  • Das Unternehmensfrühstück
  • "Wissen teilen gewinnt Meilen" - Initiative in einer Unternehmensberatung
  • Wissensgemeinschaften: Zwei Beispiele
  • Info: Die No-Frill-Community
  • Wissensarbeit weltweit
  • GTZ: Aus weltweiten Projekterfahrungen zu Dienstleistungsprodukten
  • Gemeinsam lernen im Handwerk: Die bad & heizung concept AG
  • Ein Modellprojekt in Hessen
  • Wissensbilanz des Forschungszentrum Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS)
  • Wissensbilanz einer Bausparkasse
  • Die Wissensstafette von Volkswagen
  • Individual Inc. Clipping-Service: Wissen über Kunden bindet Kunden
  • Mit "Sinn" Wissen managen
  • Die Weltmarken Kulturvertrag
  • Der Wissensbroker - Beispiel der Siemens Business Services (SBS)
  • Leuchtturmprinzip: Das Programm Klassenbester
  • Beispiele von Wissensintegrationsprozessen
  • Beispiele für Kompetzenznetzwerke
  • General Electric - Workout
  • Bereichsübergreifendes Projekt "Komplexitätsreduktion von Baugruppen"
  • Das Intranet als Wissensmarkt
  • I+K in der Luftfahrt-Branche
  • Kompetenznetzwerke im Elektronikkonzern

Weblinks

Einzelnachweise